Für die Strecke von Laurie Island bis Elephant Island benötigten wir fast 24 Stunden. Am Vormittag hatten wir uns zu einer Maschinenraumführung angemeldet. Der leitenden Ingenieur Lars Walter erläuterte uns viele sehr interessante Details der BREMEN.
Gegen 13 Uhr erreichten wir Elephant Island. Alles wurde für eine Zodiac-Rundfahrt vorbereitet. Das Wasser war etwas kabbelig, aber mit der Hilfe der Matrosen gelang es uns, gut ins Zodiac zu kommen. Auf den Felsen konnten wir jede Menge Zügelpinguine sehen. Die Gletscherkante war sehr beeindruckend! Wir konnten auch sehen, wie ein Stück abbrach. Unser Sicherheitsabstand war groß genug, so dass wir nur ein paar Wellen spürten. Dann fuhren wir an Point Wild vorbei. Kaum zu glauben, dass Frank Wild mit den Männern der Endurance dort so lange überlebt/ausgehalten haben. Die Rückfahrt zur BREMEN wurde durch aufziehenden Nebel und stärkere Windböen leicht ungemütlich und kalt.
Nach der Rundfahrt machte sich die BREMEN auf den Weg zum Antarctic Sound und Brown Bluff.
Exkurs Ernest Shackleton und seine Crew suchten 1916 Zuflucht auf Elephant Island.
Shackleton und 27 Männer starteten im August 1914 mit der Endurance zum Weddell-Meer, blieben aber im Eis stecken. Monate später verließen sie das Schiff mit ihren Rettungsbooten, als es überflutete und sank. Als das Eis schließlich geschmolzen war, machten sie sich mit ihren Rettungsbooten auf den Weg zur Elephant Island. Als sie bei ihrer Ankunft strandeten, war Shackleton entschlossen, seine Crew nicht im Stich zu lassen. Er und fünf Männer nahmen ein Rettungsboot und landeten schließlich am 10. Mai in Südgeorgien. Dort wanderten Shackleton und zwei der stärksten Männer über tückische Berge, bevor sie die Walfangstation Stromness erreichten. Sie konnten dann die drei Anderen auf die andere Seite von Südgeorgien retten. Schließlich erreichte am 30. August 1916 ein Rettungsschiff, die Yelcho unter Luis Pardo, zusammen mit Ernest Shackleton Elephant Island. Shackletons gesamte Crew überlebte.